Abo-Maschen

Die derzeit beliebtesten Abofallemnaschen sind die mittels Trickformular und die sog. (Doppel-)Anrufmasche.

Die Abzocke mit der (Doppel-) Anrufmasche

Per Telefon Kunden gewinnen – Das ist eine der beliebtesten Maschen der Abofallenbetreibern und schon lange kein Geheimnis mehr.

Die sogenannte (Doppel-)Anrufmasche ist für Abofallenbetreiber besonders lukrativ, da ihr Opfer in der Situation des Telefonates oft perplex reagiert und so die Antworten gibt die die Abofallenbetreiber  gerne hören möchten und so innerhalb von Minuten einen kostenpflichtigen Vertrag abschließen.

Wie das genau funktioniert, erklärt sich folgendermaßen:

Ein Mitarbeiter des zwielichtigen Unternehmens „informiert“ in einem Telefonat über eine bereits bestehende Geschäftsbeziehung, die bislang kostenfrei war, jetzt aber kostenpflichtig wird. Dabei stützen sich die Firmen gerne auf bekannte, vertrauenserweckende Namen, wie z.B. Google. Hier geht es dann um die Google-Auffindbarkeit. In Wirklichkeit stehen sie aber in keinerlei Verbindung zu Google oder ähnlichem.

Der Angerufene ist hier meist schon zu verwirrt um die Situation weiterhin richtig einzuschätzen.

Nun haben die Abofallenbetreiber während des restlichen Gesprächs (oder eben in einem zweiten Anruf) ein leichtes Spiel.

Mittel Suggestivfragen entlocken sie dem Opfer ein „JA“ nach dem anderen. Dass gerade ein Vertrag zustande gekommen ist, merkt der Angerufene gar nicht. Die Unternehmen zeichnen diese Telefonate auf und wollen somit eine vermeintlich erdrückende Beweissituation schaffen..

Nur kurze Zeit später werden auch schon die Rechnungen gestellt. Diese sind sehr schleierhaft: Die Gegenleistungen sind nicht exakt zu verstehen und die daraus hervorgehenden Kosten sind hoch.

Reagiert man nicht auf diese Rechnungen, weil man etwa der Annahme ist überhaupt keinen Vertrag geschlossen zu haben, dauert es nicht lange bis die Abofallenbetreiber Inkassobüros engagieren oder anwaltliche Schreiben schicken. Die Anrufmasche ist bislang vor allem in den folgenden Fällen vorgekommen:

MM Access AG

Das Blaue Branchenbuch

Regionaler Telefonbuchverlag

Optima-Computer GmbH

Regionaler Firmenverlag

Firmenauskunft 24

Firmenauskunft PUR GmbH

International Advertising Agency Ltd. / IAA Ltd.

Örtlicher Business Verlag

Citylister / Ricardo Günther

Teledeal Media / Nizam Toru

Firmenscout 24

Infobel24

Die Abzocke mit den Trickformularen

Trickformulare sind bei Abofallenbetreibern schon seit vielen Jahren eine beliebte Masche, um ihre „Kundschaft“ an ominöse Verträge mit hohen Kosten zu binden.

Dabei hoffen sie auf die Unachtsamkeit der Kunden und schlussendlich natürlich auf ihre Unterschrift.

Solche Formulare werden von vielen verschieden Firmen versandt. „Fliegt“ das Unternehmen auf, treibt sie schon kurz darauf unter einem neuen Decknamen und neuem Design ihrer Formulare ihr Unwesen weiter.

Doch eins haben die Trickformulare alle gemeinsam: Sie sollen seriös wirken, damit die Kunden unterschreiben. Und hierfür greifen die Abofallenbetreiber tief in die Trickkiste.

Oftmals sind die Dokumente groß und prägnant mit dem Wort „Branchenbucheintrag“ überschrieben. Zusätzlich sind auch mal offiziell wirkende Logos mit aufgedruckt, die z.B. eine Zusammenarbeit auf EU-Ebene, oder mit dem Amt annehmen lässt.

Nun sind meist diverse Felder für Voreintragungen und Leistungsbeschreibungen vorzufinden. Diese sind fett und blickfangmäßig gedruckt und teilweise auch schon mit den eigenen persönlichen Daten ausgefüllt. Das soll den Leser vom Fließtext ablenken und zum fleißigen Ergänzen der leeren Felder animieren.

Von den Kosten die mit dem Vertragsschluss einhergehen, ist auf den ersten Blick natürlich nichts zu finden. Diese verstecken sich im Kleingedruckten, in den AGB auf der Rückseite des Schriftstücks oder an sonstigen Stellen wo man sie nicht erwarten würde.

Genauso sind auch sämtliche Angaben über die Vertragslaufzeit platziert. Meist verlängert sie sich automatisch um 12 Monate weiter, sollte man nicht fristgerecht kündigen.

Eine werthaltige Gegenleistung  seitens der Unternehmen erfolgt durch so ein Trickformular natürlich nicht. Die Verzeichnisse in die man sich hat eintragen lassen sind unbekannt und zum Teil unvollständig.

Ist man nun doch auf einen Abofallenbetreiber reingefallen und sendet das Formular unterschrieben zurück, erhält  man kurze Zeit später die Rechnung.
Viele Adressaten denken nach wie vor das Leisten der Zahlungen wäre Plicht und übersehen die Kosten für die fortlaufenden Jahre die selbstverständlich noch einkassiert werden.

Zahlt man nicht, überhäufen sich die Zahlungsaufforderungen und Mahnungen. Oft werden Inkassounternehmen oder Anwälte eingeschaltet um den Druck auf den Kunden zu verschärfen.


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